Gehen Sie mit Ihrer Offline-Community online

1961 gründete der amerikanische Präsident John F. Kennedy die nationale Friedenstruppe. Das war in der Hochphase des Kalten Krieges; dabei wurde diese neue Organisation gegründet, „um Frieden und Freundschaft in der Welt zu fördern.“ Seitdem sind über 200.000 Amerikaner dieser Friedenstruppe beigetreten und haben ihren zweijährigen Freiwilligendienst in 139 Ländern geleistet.

Die Erfahrungen, die man aus der Friedenstruppe mitnimmt, enden aber nicht nach den zwei Jahren. Die Rückkehrer des Freiwilligendienstes verfügen über gemeinsame Erfahrungen, die sie zu einer Community machen, die weiterhin weltweit Gutes tut. Und hier kommt die National Peace Corps Association wieder ins Spiel. Die unabhängige Non-Profit-Organisation verbindet Rückkehrer, setzt sich für sie ein und stellt sicher, dass ihre Stimmen Gehör finden.

Erica Burman ist ehemalige Freiwillige der Friedenstruppe in Gambia und heute Kommunikationsleiterin bei der National Peace Corps Association. Sie erklärt, warum sie eine Ning-Community gründete: „Vor unserer Ning-Community waren die Rückkehrer über die ganze Welt verteilt und schwierig zu finden. Auch im Internet gab es nicht die eine Website, auf der sich Freiwillige treffen.“

Unser virtueller Raum

„Wir haben nach einer Möglichkeit gesucht, diesen virtuellen Raum zu schaffen. Als Non-Profit-Organisation konnten wir finanziell nicht aus dem Vollen schöpfen und eine individuelle Plattform erstellen. Das mussten wir aber auch nicht, da wir dank Ning den Raum schaffen konnten, den wir uns vorstellten. Wir konnten sogar eine Design-Vorlage von Ning verwenden – ganz einfach nach dem Baukastenprinzip.“

„Ich war sehr, sehr lange in sozialen Netzwerken unterwegs. Daher wusste ich, was mir an Online-Räumen gefällt. Wir kennen unsere Mitglieder gut und suchten nach einem Ort, an dem wir authentisch, ehrlich und ansprechbar sein konnten.“

Die NPCA-Ning-Community hat über 26.000 Mitglieder und ist das größte soziale Netzwerk einer Friedenstruppe. „Hier treffen sich unsere Mitglieder, diskutieren und posten Ereignisse. Die Mitglieder können Fragen stellen und bekommen von anderen Mitgliedern eine Antwort – oft innerhalb weniger Minuten.“

„Wir haben unserer Community einen Dienst, eine Plattform und als ehemaliges Mitglied eine Truppe zur Verfügung gestellt, mit der wir deutlich machen können, warum Sie uns unterstützen und uns beitreten sollten.“

„Unser Ning-Netzwerk ist etwas, von dem wir sagen können, wir haben es für Sie gegründet. Sie können es nutzen, wie immer Sie möchten.“

Die Mitglieder bekommen nicht nur Antworten auf ihre Fragen, die nur Kameraden aus der Freiwilligentruppe beantworten können. Sie nutzen die Community auch, um Leute wiederzufinden, mit denen sie gedient haben, und um neue Mitglieder zu treffen, die in der Nähe ihres Wohnortes leben, die sie sonst nicht kennengelernt hätten. Die „Black Hills South Dakota-Gruppe“ hat insgesamt nur drei Mitglieder, aber irgendjemand hat diese Gruppe gegründet und jetzt können sie andere aus ihrer Umgebung treffen – egal wie weit entfernt sie voneinander leben.

Mitglieder suchen den Anschluss – und die vertrauliche Atmosphäre

„Wir sind direkt im ersten Jahr von null auf 10.000 Mitglieder gekommen. Das beweist doch, dass die Leute genau diese Art, nämlich mit anderen Kameraden aus der Friedenstruppe zu interagieren, gesucht haben. Da es die Friedenstruppe nun schon seit über 50 Jahren gibt, waren viele Mitglieder der ersten Stunde schon älter. Wir hätten nicht gedacht, dass auch sie einer Online-Community beitreten würden, aber wir waren dankbar, dass sie der Community sie es getan haben.“

Frau Burman erklärt, warum die eigene Internetseite so wichtig für die Community ist.

„Viele unserer Mitglieder sind skeptisch, was die Vertraulichkeit angeht, und wollen ihre persönlichen Informationen nicht in sozialen Medien mitteilen.“ In unserer Ning-Community, zu der nur Mitglieder Zugang haben, fühlen sie sich jedoch sicher.

„Unsere Ning-Community weckt Vertrauen, da sie von Mitgliedern für Mitglieder gegründet wurde. Um der Community beizutreten, müssen Sie in der Friedenstruppe gedient haben.“

„Ein anderer, praktischer Aspekt ist, dass andere soziale Netzwerke nicht gewährleisten, dass die Mitglieder ihre Beiträge wahrnehmen. „Während Facebook am Anfang gut für uns war, merkt man jetzt, dass wir eine geschlossene Runde sind, und bei weniger Menschen können wir sicher sein, dass unsere Inhalte auch wahrgenommen werden“, so Berman. Wir können es uns nicht erlauben, Beiträge zu unterstützen, und selbst wenn wir es täten, gäbe es keine Garantie dafür, dass die Mitglieder diese wahrnehmen würden.“

„Wenn ich in der Ning-Community etwas veröffentliche, kann ich mir sicher sein, dass es gesehen wird. Außerdem können wir die Daten der Mitglieder leicht für unseren monatlichen E-Mail-Newsletter extrahieren.“

„Wenn wir unserer Ning-Community eine Nachricht senden, bekommen wir immer eine Menge Rückmeldungen zurück. Wir haben an vielen Stellen eine Umfrage durchgeführt und Mitglieder über ihren Dienst und ihr Leben nach der Friedenstruppe befragt. Die Ning-Community war diejenige, von der wir die meisten Antworten erhalten haben.“

Die Vereinigung ist auch immer noch über andere soziale Netzwerke zu erreichen, einschließlich Facebook, Twitter, YouTube und LinkedIn, aber ihre Ning-Website ist das Herzstück ihrer Online-Aktivitäten.

Tipps, wie man eine Community am Leben hält

Laut Burman ist die Fokussierung enorm wichtig. „Unsere Community ist unterschiedlich – aber alle haben eins gemeinsam.“

Es reicht nicht aus, Ihre Community zu kennen. Sie müssen ein Teil von ihr sein. Nur dann können Sie jemandem so helfen, wie es ein Ausstehender nicht kann.

Frau Burman rät: „Das ist ungefähr so, als wären Sie Gastgeber einer Cocktailparty. Das Ganze nennt sich ja ‚soziale‘ Medien, also kann das keine Einbahnstraße sein. Es ist ein Gespräch – echt, authentisch und erfordert eine Reaktion. Man muss sich kümmern und sorgen. Es müssen Inhalte eingebracht und Gespräche angeregt werden.“

„Ich glaube, dass der gemeinsame Kalender ein ganz wichtiges und starkes Element dieser Website ist. Wir ermutigen all unsere Mitglieder, Events zu posten. So können Sie, egal wo Sie sind, diesen Kalender einsehen und in der realen Welt ein Event finden, das in Ihrer Nähe stattfindet.“

Fotos teilen ist auch sehr beliebt, „Unsere Mitglieder haben über 13.000 Fotos gepostet, die oft der Anfang von Gesprächen sind.“

„Als Alumni-Gruppe müssen wir auch die Frage beantworten ‚Was hast Du in letzter Zeit für uns getan?‘ Unsere Antwort: ‚Wir haben diese Community für Dich gegründet!‘“

„Dies sind alles Möglichkeiten, um ins Gespräch zu kommen – entscheiden Sie selbst, wie, wann und welche Sie nutzen. Es gibt keine richtige oder falsche Antwort. Es ist ein kontinuierliches Experiment. Seien Sie offen für neue Dinge. Manches funktioniert, anderes nicht und das ist OK. Es hängt vom Charakter und den Eigenarten Ihrer Community ab. Und mit der Zeit lernen Sie, wie Sie die Leute weiter einbinden.“

Die ursprüngliche Mission der Friedenstruppe, Frieden und Freundschaft zu fördern, ist auch heute noch aktuell – weltweit – und jetzt auch im Internet.